Monilia Befall bei Kirsche beseitigen (Pilzbefall)

Holger zeigt, wie man Pilzbefall (Monilia) bei Kirschen korrekt beseitigt.

So bekommst du die Monilia-Krankheit unter Kontrolle

Die Monilia-Krankheit, auch als Spitzendürre bekannt, tritt häufig bei Steinobst auf und führt zum Absterben der Triebspitzen. Was viele nicht wissen: Es gibt verschiedene Monilia-Erreger, die teilweise unterschiedliche Wirtspflanzen und Schadbilder haben. Hier erfährst du, wie du diese Krankheit erfolgreich bekämpfen kannst.

Eine Monilia-Infektion kann bei allen Arten von Stein- und Kernobst auftreten, wobei die Blüteninfektion mit anschließender Spitzendürre bei Sauerkirschen, Aprikosen, Pfirsichen, Zwetschgen und einigen Ziergehölzen wie dem Mandelbäumchen eine größere Rolle spielt als beim Kernobst. Der Pilzerreger, der die Spitzendürre verursacht, heißt Monilia laxa. Die Monilia-Fruchtfäule hingegen wird von Monilia fructigena verursacht und befällt auch verschiedene Kernobstarten. Aufgrund ihres charakteristischen Sporenbildes wird sie oft als Polsterschimmel bezeichnet.

Vorbeugung und Bekämpfung der Spitzendürre

Die wichtigste Maßnahme zur Eindämmung des Spitzendürre-Befalls ist ein rechtzeitiger Rückschnitt. Obwohl der beste Zeitpunkt für den Schnitt bei Steinobst nach der Ernte im Sommer liegt, solltest du alle absterbenden Triebe, sobald ein Befall sichtbar ist, zwanzig bis dreißig Zentimeter ins gesunde Holz zurückschneiden. Regelmäßiges Auslichten reduziert zudem den Befallsdruck. Die Auswahl des richtigen Standorts ist ebenfalls wichtig: Vermeide Staunässe und Kälte, da dies die Bäume schwächt und sie anfälliger für einen Befall macht.

Bei Neupflanzungen solltest du Sorten und Arten wählen, die weniger anfällig für die Spitzendürre sind. Für Sauerkirschen werden beispielsweise die Sorten ‚Morina‘, ‚Safir‘, ‚Gerema‘, ‚Karneol‘ und ‚Morellenfeuer‘ empfohlen. Wenn dein Baum bereits befallen ist, ist eine direkte chemische Bekämpfung kaum oder gar nicht mehr wirksam. Bei gefährdeten Bäumen wird eine vorbeugende Behandlung mit biologischen Pflanzenstärkungsmitteln wie Neudovital empfohlen. Es wird bereits ab dem Austrieb im zehntägigen Intervall angewendet und später direkt auf die Blüten gesprüht. Vorbeugende Fungizid-Spritzungen mit Pilzfrei Ectivo und Duaxo Universal-Pilz-frei sind ebenfalls möglich. Diese werden zu Beginn der Blüte, während der Vollblüte und beim Abfallen der Blütenblätter durchgeführt. Bei bereits infizierten Pflanzen kann der Befall in der Regel gestoppt werden, jedoch solltest du vor der Behandlung großzügig alle befallenen Triebe entfernen.